10 Mayıs 2014 Cumartesi

Verbotene Frucht: Teufelskreis der Vertreibung bei Uygar Özesmi

von dem Buch

VerboteneFrucht: Teufelskreis der Vertreibung


Wenn die verbotene Frucht gegessen wird, kommt die Vertreibung. Das Paradies ist Vergangenheit. Der Mensch hat das Paradies durch Landwirtschaft und Technologie sowie die Gier nach Macht verloren. Die Völker, die ein Teil der Natur waren, findet man nun im Museum. Heute macht der Mensch aus dem Paradies eine Hölle. Es gibt keinen Menschen, der das noch nicht gemerkt hat. Diejenigen, die das wahrnehmen, sehen, dass das Paradies durch Menschenhand verschwindet. Diejenigen, die das wahrnehmen, tun sich trotz allem sich schwer, zu handeln.

Gibt es einen Ausweg aus dem unvermeidbaren Ende und dem großen Leiden? Wo ist der Ausgang der Hölle? Die verbotene Frucht muss wieder gekostet werden. Diesmal müssen wir uns das Geflecht anschauen, um den Ausgang zu finden… uns selbst im Geflecht anschauen und uns die einzelnen Knoten im Geflecht. Wir sind kein Teil der Natur mehr. Wir haben uns von der Natur abgetrennt und sind nun eine zerstörerische Last für die Natur. Von Tag zu Tag breiten wir uns immer mehr aus und verbrauchen die Natur. Finden wir den Lebensbaum und damit die Balance mit der Erde und der Natur? Wie können wir uns umwandeln und was für eine Zukunft werden wir der Menschheit hinterlassen? Schmeckt die verbotene Frucht bitter oder süß? Bitte beißen sie hinein …

Der Gott hat zunächst ‘es werde Licht’ gesagt und hat das Licht von der Dunkelheit geschieden. Er nannte das Licht Tag und die Dunkelheit Nacht.

Danach hat er das Wasser von der Luft getrennt und nannte sie Himmel. Die Gewässer sammelten sich und in der Mitte entstand Land und in seiner Umgebung entstanden Meere.

Er sagte, dass grüne Pflanzen aus den Samen sprießen sollen und die Obstbäume sollten ihre eigenen Früchte mit Samen darin tragen. Das Land war mit grünen Pflanzen bedeckt, die sich mit ihren Samen vermehrten und brachte die Bäume, die Früchte und die darin enthaltene Samenarten hervor.   

Manche Früchte fielen auf dem Boden, ihre Samen verbreiteten sich, es sind neue Bäume entstanden und diese Bäume trugen Früchte und verbreiteten ihre Samen und der Rad der Zeit drehte sich immer mehr. Die Bäume schmückten das Land.

Der Gott, der sich über seine Taten freute, sagte, dass im Himmel Lichter sein sollen, die den Tag und die Nacht unterscheiden. Diese Lichter sollten ein Zeichen für die Jahreszeiten, Tage und Jahre sein und Licht für das Land sein. Er schuf zwei große Lichter, das große Licht sollte den Tag beherrschen und das kleine Licht die Nacht und es sollten Sterne sein. Er platzierte diese Lichter im Himmel, damit sie die Erde beleuchten.

Er sagte, dass die Gewässer Lebewesen auf dem Land und fliegende Vögel unter dem Himmel entstehen lassen sollen. Der Gott schuf die Wale und alle anderen Lebewesen, die im Wasser entstanden und sich bewegten. Der Gott, der sich über seine Taten freute, sagte, dass die Artenvielfalt größer werden und das Land sowie den Himmel schmücken soll.

Die Früchte wurden Futter für die Tiere. Die Samen, die den Verdauungstrakt durchlaufen konnten, fielen an einem anderen Ort zu Boden. Neue Bäume grünten, trugen Früchte, verbreiteten ihre Samen und der Rad der Zeit drehte sich immer wieder. Die Bäume starben und grünten. Dort, wo ein Same fiel, grünte es wieder, Tausende Arten besetzten die Erde.
“2. Allah ist es, Der die Himmel, die ihr sehen könnt, ohne Stützpfeiler emporgehoben hat. Dann herrschte Er über Sein Reich. Und Er machte (Sich) Sonne und Mond dienstbar; jedes (Gestirn) läuft seine Bahn in einer vorgezeichneten Frist. Er bestimmt alle Dinge. Er macht die Zeichen deutlich, auf daß ihr an die Begegnung mit eurem Herrn fest glauben möget.
3. Und Er ist es, Der die Erde ausdehnte und feststehende Berge und Flüsse in ihr gründete. Und Er schuf auf ihr Früchte aller Art, ein Paar von jeder (Art) Er läßt die Nacht den Tag bedecken. Wahrlich, hierin liegen Zeichen für ein nachdenkendes Volk.
4. Und auf der Erde liegen dicht beieinander Landstriche und Gärten von Weinstöcken, Kornfeldern und Dattelpalmen, die auf Doppel- und auf Einzelstämmen aus einer Wurzel zusammenwachsen; sie werden mit demselben Wasser getränkt, dennoch lassen Wir die einen von ihnen die anderen an Frucht übertreffen. Hierin liegen wahrlich Zeichen für ein verständiges Volk. “(Kuran, Ra’d 13, 2-4)
Und er schuf den Mensch und gab ihm die Verantwortung von den in Meer lebenden Fischen, im Himmel fliegenden Vögel, den Tieren und von dem auf der Erde sich bewegendes Lebewesen. Der Gott schuf den Mensch, und diesen als Frau und Mann. Er nannte diese Adem und Eva.

Er ließ Adem und Eva im Garten des Paradies und mit dieser Verantwortung gegenüber anderen Lebewesen alleine. Er sagte “Vermehrt euch, lebt mit der Erde und allen Lebewesen in Harmonie, passt euch meinen Naturgesetzen an”.
“23. Wahrlich; er hat nicht getan, was Er ihm geboten hat.
24. So soll der Mensch doch seine Nahrung betrachten.
25. Siehe, Wir gossen das Wasser in Fülle aus.
26. alsdann spalteten Wir die Erde in wunderbarer Weise
27. und ließen Korn in ihr wachsen
28. und Reben und Gezweig
29. und Ölbäume und Palmen
30. und dicht bepflanzte Gartengehege
31. und Obst und Futtergras
32. als Versorgung für euch und euer Vieh.” (Kuran - Abese, 80,23-32)
Und Er ist es, Der aus dem Himmel Wasser niedersendet; damit bringen Wir alle Arten von Pflanzen hervor; mit diesen bringen Wir dann Grünes hervor, woraus Wir Korn in Reihen sprießen lassen; und aus der Dattelpalme, aus ihren Blütendolden, (sprießen) niederhängende Datteltrauben, und Gärten mit Beeren, und Oliven- und Granatapfel-(Bäume) einander ähnlich und nicht ähnlich. Betrachtet ihre Frucht, wenn sie Früchte tragen, und ihr Reifen. Wahrlich, hierin sind Zeichen für Leute, die glauben. (Kuran - En'am, 6, 99).

Der Mensch hat die Regeln des Paradiesgartens vergessen und glaubte dem Teufel…
35. Und Wir sprachen: "O Adam, verweile du und deine Gattin im Paradies und esset uneingeschränkt von seinen Früchten, wo immer ihr wollt! Kommt jedoch diesem Baum nicht nahe, sonst würdet ihr zu den Ungerechten gehören."
36. Doch Satan ließ sie dort straucheln und brachte sie aus dem Zustand heraus, in dem sie waren. Da sprachen Wir: "Geht (vom Paradies) hinunter! Der eine von euch sei des anderen Feind. Und ihr sollt auf der Erde Wohnstätten und Versorgung auf beschränkte Dauer haben." (Kuran – Bakara, 2,35-36)
“120. Jedoch Satan flüsterte ihm Böses ein; er sagte: "O Adam, soll ich dich zum Baume der Ewigkeit führen und zu einem Königreich, das nimmer vergeht?"
121. Da aßen sie beide davon, so daß ihnen ihre Blöße ersichtlich wurde, und sie begannen, die Blätter des Gartens über sich zusammenzustecken. Und Adam befolgte das Gebot seines Herrn nicht und ging irre.” (Kuran – Tâhâ, 20, 120-121)
Adam und Eva, die die glänzende, attraktive und süße Frucht des ewigen Baumes gegessen hatten, erkannten auf einmal ihre Geschlechter, sahen ihre Unterschiede, sie wurde schwach und er wurde stark. Sie wurde fruchtbar und er wurde Herrscher. Wie die Frau wurde auch die Natur zur Fortpflanzung und zum Dienen verurteilt…   

Sie akzeptierten die Naturgesetze Gottes nicht. Sie dachten, dass sie über die Natur und über die Frau herrschen können. Sie sahen sich wie Gott. Die Tiere haben sie ins Joch gespannt und hingen einen Pflug daran. Sie spalteten die Erde und legten den Samen selbst in die Erde. Der Same konnte nicht dort fallen und grünen, wo er wollte. Das Tier konnte nicht dorthin laufen, wo es wollte und sich nicht paaren, mit wem es wollte. 

Statt der Brust der Natur, des Schattens der Bäume, der Sicherheit der Höhlen häuften sie Erde und Steine an, vertrauten nur einander. Sie begriffen die Natur als Feind, hatten davor Angst. Die Gabe Gottes, den Samen und die Frucht haben sie versteckt, von dem Versteckten gaben sie nur, wem sie wollten…  

“Und es gibt kein Geschöpf auf der Erde, dessen Versorgung nicht Allah obläge. Und Er kennt seinen Aufenthaltsort und seine Heimstatt. Alles ist in einer deutlichen Schrift (verzeichnet)”  (Kuran – Hûd, 11, 6)

Adam und Eva vermehrten sich, und auch wenn ihre Mägen manchmal satt, manchmal nicht satt wurden, ihre Augen wurden nie satt. Sie wollten immer mehr, wurden immer mehr. Sie verbreiteten sich auf der ganzen Welt, vergaßen ihre Verantwortung. Sie vertrieben die Pflanzen und die Tiere, ließen kein freies Land, Wald und Gewässer übrig. Sie haben alles für sich beansprucht, füllten diese Orte mit den gewünschten Pflanzen und Tieren.  
Diejenigen, die sich an den Paradiesgarten erinnern, richteten “Naturschutzgebiete” ein, hier haben sie versucht, den Paradiesgarten wiederzufinden, aber sie besetzten diese Orte nicht mit Menschen. 

Die Stärkeren haben die Schwächeren unterdrückt, so wie die Natur und die Frauen haben sie auch sich selbst ins Joch gespannt. Sie ließen die anderen produzieren und aßen selbst. Das Essen und die Hilfe haben sie mit Geld bemessen. Sie haben nur für das Geld gelebt. Sie schmolzen die Steine und die Erde der Natur, entwickelten kontrollierte Maschinen. Die Maschinen reichten nicht aus, schmolzen die Bausteine des Lebens und formten diese. Sie schufen das Leben erneut und haben sich an die Stelle Gottes gesetzt.

“Ihr dient nur Götzen statt Allah, und ihr ersinnt eine Lüge. Jene, die ihr statt Allah dient, vermögen euch nicht zu versorgen. Sucht darum bei Allah die Versorgung und dient Ihm und seid Ihm dankbar. Zu Ihm werdet ihr zurückgebracht werden.” 
(Kuran – Ankebut, 29, 17)

Wir lebten in einem Paradies voller Früchte, aber wir wurden daraus vertrieben. Dann haben wir eine zweite Chance bekommen. Wir kehrten in ein neues Paradies zurück, die Erde. Jetzt haben wir noch eine Chance…

Heilige Bücher wurden uns gesendet, weise Menschen geschickt. Diese haben uns immer wieder von einer umweltfreundlichen Lebensweise erzählt. Wir ignorieren die Grundgesetze der Natur, wir vergessen das richtige Leben, wir halten uns für Gott. Wird diesmal die Frucht eine faule Frucht sein? Gott weiß, diesmal können wir kein anderes Paradies haben, wenn wir aus unserem jetzigen Paradies vertrieben werden.
“ 8. Wenn die Sterne erlöschen
9. und der Himmel sich öffnet
10. und wenn die Berge hinweggeblasen sind
11. und die Gesandten zu ihrer vorbestimmten Zeit gebracht werden.
12. Für welchen Tag sind (diese Geschehnisse) aufgeschoben worden?
13. Für den Tag der Entscheidung.
14. Und wie kannst du wissen, was der Tag der Entscheidung ist?
15. Wehe an jenem Tag den Leugnern!
16. Haben Wir nicht die früheren (Generationen) vernichtet
17. alsdann ihnen die späte ren folgen lassen?
18. So verfahren Wir mit den Schuldigen.
19. Wehe an jenem Tag den Leugnern!
20. Schufen Wir euch nicht aus einer verächtlichen Flüssigkeit
21. die Wir dann an eine geschützte Bleibe brachten
22. für eine bestimmte Fügung?
23. So setzten Wir das Maß fest. Wie trefflich ist Unsere Bemessung!
24. Wehe an jenem Tag den Leugnern!
25. Haben Wir die Erde nicht zu eurer Aufnahme ge macht
26. für die Lebenden und die Toten
27. und auf sie hohe Berge gesetzt und euch wohlschmeckendes Wasser zu trinken gegeben?
28. Wehe an jenem Tag den Leugnern!
29. "Geht nun hin zu dem, was ihr verleugnet habt.
30. Geht hin zu einem Schatten, der drei Verzweigungen hat
31. der weder Schatten spendet noch vor der Flamme schützt."
32. Siehe, sie (die Hölle) wirft Funken gleich den Türmen eines Palastes empor
33. als wären sie Kamele von hellgelber Farbe.
34. Wehe an jenem Tag den Leugnern!
35. Das ist ein Tag, an dem ihnen die Sprache versagt.
36. Es wird ihnen nicht erlaubt sein, Entschuldigungen vorzubringen.
37. Wehe an jenem Tag den Leugnern!
38. Dies ist der Tag der Entscheidung. Wir haben euch und die Früheren versammelt.
39. Habt ihr nun eine List, so setzt eure List gegen Mich ein.
40. Wehe an jenem Tag den Leugnern!
41. Die Gottesfürchtigen werden inmitten von Schatten und Quellen sein
42. und Früchten, welche sie sich wünschen.
43. "Esset und trinkt in Gesundheit um dessentwillen, was ihr getan habt."

 (Kuran – Mürselât, 77, 8-43)